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Künstler

Konzept

Eine grundlegende Idee des Bauhauses, verschiedene Künste eng miteinander zu verknüpfen, legte unter anderem auch einen Grundstein für die spätere Installations-, Konzept- und Klangkunst. In diesem Zusammenhang gab es am Bauhaus auch ein verstärktes Interesse an der Wechselwirkung zwischen Musik und Bildender Kunst. Bauhauskünstler wie z.B. Paul Klee (Polyphonie), Kurt Schmidt („Das mechanische Balett“), Wassily Kandinsky („Gegenklänge“), Lyonel Feininger (kontrapunktisches Denken), Oskar Schlemmer („Triadisches Ballett“), Laszlo Moholy-Nagy („Mechanische Exzentrik“) ließen sich von Musik inspirieren, integrierten musikalisches Denken in ihre theoretischen Konzepte und versuchten Musik und Klang bildnerisch darzustellen. Ebenso interessant könnte für die heutige Skulptur, Installations- und Klangkunstdie Raum- und Raum-Zeit-Begriffe der Bauhäusler sein, wie z.B. Walter Gropius (Raumdefinition), Paul Klee (Zeit und Raum). Vor diesem Hintergrund wurde bei dem „2. Internationalen Musik- und Keramiksymposium Kapellendorf“ die direkte Wechselwirkung zwischen der keramischen Skulptur und der Klangkunst thematisiert.“ (Falk Zenker)

KlangForm Mix.mp3


« Klangform 1 und 2 »

Raku

Keramik: Philippe Godderidge / Klang: Falk Zenker

Philippe Godderidge hat mit diesen zwei Plastiken auf von Falk Zenker in akustischer Form gestaltete Klangobjekte reagiert. Die ursprüngliche „amorphe Skulptur“ wird zum „gefrorenen Klang“ - in Ton gebrannt.


« Gedehnter Raum 1, 2 und 3»

Raku, Paperclay bei 980°C, 2 mal Mono Audio mit bearbeiteten Tropfen- und Steinklängen

Keramik: Petra Töppe-Zenker / Klang: Falk Zenker

Petra Töppe-Zenker hat den Raum dieser Gefäße mit ihrer speziellen Dehntechnik des Materials Ton geschaffen.
Falk Zenker spielt mit dem entstandenen akustischen Innenraum und dehnt ihn durch virtuelle Klangbearbeitung der projizierten Klänge zu noch größeren Räumen. Als Klangmaterial wünschte sich Petra Wassertropfen- und Steinklänge, die jeweils aus einem versteckten Lautsprecher ertönen – entweder ganz nahe, umrahmt von der natürlichen Akustik des Gefäßes oder ganz fern, wie aus einer sehr tiefen, unsichtbaren Höhle.
Bei der Arbeit „Gedehnter Raum 1“ ist der Besucher eingeladen, durch seine eigene Stimme mit diesem Innenraum zu spielen.

Gedehnter Raum.mp3


« Soundwalk », « KlangrOHRe », « Impulse »

Raku, Paperclay gebrannt, weiß glasiert

Keramik und Installation: Danijela Pivasevic-Tenner /
(Klanginstrumente: alle Symposiumsteilnehmer)

Welche Geräusche kann man Ton und Keramik entlocken?
Diese Klänge für sich selbst neu zu entdecken, zu empfinden und auch dem Besucher die Gelegenheit des Entdeckens zu geben, war Grundlage für Danijelas Projekt, einem interaktiven Klanglabyrinth, einem „Soundwalk“. Die Besucher sind hier eingeladen, sie sollen sich trauen, sie dürfen „spielen“ – wie bei einem Konzert oder wie Kinder auf einem Spielplatz.
Danijelas Arbeiten/ Installationen sind immer interaktiv, sie möchte die Menschen mit der Keramik vertraut machen. Sie können sich der „KlangrOHRe“ bedienen, welche als Verstärker und Filter wirken; der Klang verändert sich im Raum, die Wahrnehmung wandelt sich. In ihren Arbeiten geht es Danijela insbesondere um das Material Keramik, weshalb sie keine akustischen Verstärker benutzt. Es gibt kein fertiges Stück, die Klänge sind nicht vorbereitet, der Besucher muss sie aufspüren und kann so selber zum Klangkünstler werden.

Soundwalk.mp3


« Und das Wort war bei… »

Ein mobile Keramikinstallation, die durch Geräusche in zarte Bewegungen gebracht werden kann. (Ton gebrannt, hauchdünn glasiert im Gestell/ Mikrofon, Klangbearbeitung und Lautsprecher)

Keramik und Konstellation: Anne-Katrin Altwein
Live-Elektronik: Sun-Young Pahg, Blazej Dowlasz, Falk Zenker

“Feuer, Wasser, Erde, Luft in Verbindung mit dem Klang fordern geradezu heraus - doch ausgehend von der biblischen Schöpfung wird nun direkt dem Besucher das Wort erteilt. An ihm liegt es scheinbar, das System aus Teilen, was sich schon sehr belebt darbietet - sich bemühende Kreaturen, schüchtern, oder fröhlich - zum Klingen zu bringen, zu bewegen…
Jedoch, letztendlich ist es der Besucher selbst, der beim neuen Klang seiner Stimme bewegt wird, Spaß bekommt im Modulieren, das Resultat nicht mehr achtend… Die Transzendenz, die einer beim Tun von Kopf + Körper empfinden kann. Jetzt sind wir schon beim Bauhaus- Manifest von 1918 und der tiefen Spaltung, wie wir sie jetzt vorfinden.“ (A.-K. Altwein)


« Sept etudes dites » (sieben gesprochene Etüden)

Ton gebrannt, 7 Zeichnungen, 7 Kanal Audio

Keramik und Zeichnungen: Philippe Godderidge,
Klang: Sun-Young Pahg

Dieser Installation liegen sieben Begriffe zu Grunde, die jeweils elementare Tätigkeiten der Hände bei der Arbeit mit Ton beschreiben:pincer/kneifen, rouler/rollen, arracher/herausreißen, plier/falten, tordre/verdrehen, trouer/löchern, eindrücken, etirer/strecken, ziehen.
Sun-Young Pahg hat diese sieben, vom Franzosen Philippe Godderidge gesprochenen, Wörter aufgenommen, um sie am Computer zu analysieren. So entstanden zu jedem Wort aus dem jeweiligen Sonogramm Grafiken. Von diesen ließ sich Philippe Godderidge zu Formen seiner keramischen Objekte, die jeweils mit der beschriebenen Tätigkeit bearbeitet sind, inspirieren. Sun-Young Pahg transformierte den Klang der Worte mit Hilfe der gewonnen Analyseresultate in sieben rhythmische Strukturen.

 

Sept Etudes Dites.mp3


Klanginstallation « Imagination »

Paperclay gebrannt, Plattentechnik, Einformung; glasiert, strukturiert, bemalt, vergoldet; 7 Kanal Audio

Keramik: Susanne Worschech / Klang: Blazej Dowlasz

Susanne Worschech beschäftigte sich im Rahmen der Bauhausprojekte mit Quadraten und Kuben. Ihre „Blue Boxes“ stellen den Übergang vom Zwei- ins Dreidimensionale dar. Die würfelförmigen „Cubes“ definieren einen Raum. Den Begriff „Klang“ assoziiert sie mit „Klang-Farbe“. Glasierte und strukturierte Flächen ergeben einen Farbklang.
Blazej Dowlasz Konzept ist der „imaginary room“, erzeugt durch die fünf Kubuslautsprecher, umgeben von vier Klangprojektoren. Entstanden sind fünf auf Eisengestellen ruhende Kuben, mit ihrer Öffnung dem Betrachter zu- und abgewandt. Wandernd durch die Objekte erlebt er die virtuelle Welt der Stille und Zeitlosigkeit- jeder Kubus mit einer eigenen Klangfarbe.

Imagination.mp3 (Hörbeispiel nicht verfügbar)


« Schalenklang »

Paperclay, 980°C, 4-Kanal Audio mit aufgenommenen Eigentönen der Schalen

Keramik: Petra Töppe-Zenker / Klang: Falk Zenker

Bei „Schalenklang“ schuf Petra Töppe-Zenker dünne Paperclay-Gefäße, deren Eigenklänge ihr Ehemann im Studio aufnahm.
Die nun mit Körperschalllautsprechern versehenen Schalen schwingen wie eine Membran und projizieren dabei ihre eigenen Töne – Stille umgrenzend, nach einem sich nie wiederholendem rhythmischen Prinzip.

Schalenklang.mp3


PDF Laudatio von Prof. Dr. Kai Uwe Schierz

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